Gesellschaft in der Krise
Rede zur Petition
Vielen Dank fur die Moglichkeit, hier eine Rede zu halten .
lch bin keine Corona-Leugnerin, keine Verschworungstheoretikerin und gehore keiner Partei an.
lch bin eine Arztin und Mutter, die auf die Folgen der Corona Pandemie fur die Kinder aufmerksam machen mochte. In meiner Praxis sind sehr viele Mutter, die verzweifelt und an ihrem Limit sind, weil sie nicht mehr richtig arbeiten konnen und weil die Kinder unter den Kontaktbeschrankungen, den Kita-SchlieBungen und dem Homeschooling leiden.
Die Kitas und Schulen wurden vor 11 Wochen geschlossen. SchulschlieBungen widersprechen jedoch dem Recht der Kinder auf Bildung, das steht in den UN-Konvention der Kinderrechte, Art. 28, von Deutschland ebenfalls unterschrieben, und haben fur die Betroffenen erhebliche psychische und soziale Konsequenzen.
Leider wurden die Rechte der Kinder bisher nicht ins Grundgesetz aufgenommen. Seit zwei Wochen durfen die 4-9. Klassler wieder teilweise zur Schule gehen. Doch was heiBt teilweise? Das Kultusministerium empfiehlt z. B. fur die Gymnasien 8 Prasenztage in 7 Wochen ! Die anderen Grundschuler kommen erst ab dem 2. Juni wieder teilweise in die Schule zuruckkehren. Doch wer von Ihnen glaubt, dass man Erstklassler 9 Wochen lang vernunftig mit Home Schooling unterrichten kann? Da werden viele Kinder bereits in der esten Klasse abgehangt. In anderen Bunderlandern mit mehr lnfektionen wurden die Erstklassler schon vor 2 bzw. in Nordrhein Westfalen sogar vor 3 Wochen wieder zuruck in die Schule geholt. Warum hier in Hessen so spat?
Nun komme ich zu dem eigentlichen Grund, warum ich hier stehe: Alie reden immer davon, dass Kinder so gefahrlich sind, weil sie nicht den Abstand halten konnen und sie das Virus stark verbreiten wurden.
lch habe mir viele der aktuellen Studien angeschaut und ich muss sagen, da werden selektiv Halbwahrheiten verbreitet, leider solche, die unnotig Angst machen.
Christian Drosten hat am Ende April vor der hohen Viruslast von Kindern gewarnt. Doch wenn man sich seine Zahlen genauer anschaut, sind das extrem wenige Kinder, die uberhaupt nur potentiell ansteckend sein konnen. Von allen 4172 Kindern wurden nur 48 als potentiell infektios eingestuft, das waren ganze 1,1 % . Und das waren Kinder, die gezielt zu den Teststellen gekommen sind, weil sie entweder Symptome hatten oder Kontakt mit einem lnfizierten.
Im Klartext heiBt das, weil 1,1% Kindern als potentiell infektios eingestuft wurden, durfen nun alle Kinder in Deutschland nicht vernunftig unterrichtet oder betreut werden. Dazu kommt im ubrigen noch, dass mit dem Nachweis der Viruslast noch nicht bewiesen ist, ob Kinder die lnfektion an Erwachsene uberhaupt Ubertragen konnen. Auch dafur liegt bislang noch kein wissenschaftlicher Nachweis vor.
Die Deutsche Gesellschaft fur Krankenhaushygiene hat mit 4 anderen groBen Fachgesellschaften bereits am 19. Mai in einer Stellungnahme gefordert, die Kitas und Schulen wieder zu offnen. Der Schutz von Lehrern, Erziehern, Betreuern und Eltern und die allgemeinen Hygieneregeln stunde dem nicht entgegen. Diese Stellungnahme wird von den Politikern in keiner Weise berucksichtigt.
Unser Nachbarland Danemark hat bereits Mitte April Kitas und Grundschulen geoffnet und trotzdem haben sie dort weiterhin fallende Neu-lnfektionen. Die danische Regierung hat das toll begrundet: Die Familien hatten in der Corona-Krise Prioritat. Gerade in der Krise sei es doch normal, dass ein Wohlfahrtsstaat die Familien entlaste mit Kindergarten und guten Schulen.
Der Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat gesagt, bis zu 1 Jahr lang ware keine normale Schule moglich. Das ist weder den Kindern noch den Familien gegenuber eine christliche oder soziale Politik. Wir wollen eine rasche Ruckkehr zu normaler Kita- und Schuloffnung. Daher habe ich mit anderen zusammen eine Petition auf den Weg gebracht. Uns geht es darum, Kinder wieder schnell an ihr ein Recht auf Bildung und Teilhabe an dieser Gesellschaft zu bekommen.
Sie finden die Petition auf der Website Lernen-aus-Corona.de oder im Link oben. Unterstutzen Sie bitte die Kinder und Familien, denn ohne gut ausgebildete Kinder hat dieses Land keine Zukunft.
Herzlichen Dank fur lhre Aufmerksamkeit.